Dr. Wolfgang Leupold

Prüfer für russische und sowjetische Philatelie

Warnung vor Abzocke mit Mi.-Nr. 41 y K

Warnung vor Abzocke mit Mi.-Nr. 41 y K

Zum wiederholten Male las ich Anfang Dezember in einem Auktionskatalog: „41 Y a K. 10 K blau auf senkrecht gestreiftem Papier mit kopfstehendem Unterdruck, gestempeltes Prachtstück, Fotoattest …, € 1.000,-„ und einen Ausrufpreis € 200.

Wenn man diese 1.000 € schon nennt, so musste man in der Vergangenheit zumindest schreiben „im Michelkatalog für ** 1.000 €“, gestempelt war diese Marke nämlich nicht gelistet.
Im aktuellen Michel-Katalog Osteuropa 2018 / 2019 (Europa Band 7) habe ich dafür gesorgt, daß der Preis an die Realität angepasst wurde mit 50 € für ungebraucht und 40 € für gestempelt. Daß ich mit meinem Preisvorschlag nicht ganz falsch liege, zeigt auch ein Blick in den neuen russischen Katalog von Alexander Swerev, der die Marke unter Nr. 68v mit 40,- und 20,- $ ausweist.
So weit mein Frust!

Nach meinen Beobachtungen ist die Marke mit kopfstehendem Unterdruck häufig mit Stempeln der Jahre 1907 und 1908 zu finden. Die Selektion der Marken nach normalem und kopfstehendem Unterdruck ist für den erfahrenen Sammler durchaus ohne einen Prüfer möglich, wenn man sich die Form des Unterdrucks genau ansieht. (Bild 1 / 2).


Bild 1. Normaler Unterdruck

Bild 2. Kopfstehender

Als Einzelmarke ist die Mi.-Nr. 41 y K also recht häufig. Interessanter ist sie auf Bedarfsbeleg, wofür man durchaus etwas mehr Geld ausgeben kann (Bild 3).


Bild 3. Postanweisung aus dem Jahre 1907, u.a. mit einer 10 Kopekenmarke mit kopfstehendem Unterdruck.

Manchmal lohnt es sich eben doch, den neunen Michel-Katalog zu kaufen und zu studieren!