Prüfer für russische und sowjetische Philatelie
In letzter Zeit werden wiederholt angebliche Probedrucke der Mi.-Nr. 180 in Lila auf Auktionen angeboten (Abb. 1), vor deren Erwerb ich warnen möchte.
Abb. 1: Angeblicher Probedruck der Mi-Nr. 180 (Bild aus einem Auktionskatalog). |
In meiner Vergleichssammlung verfüge ich über ein ähnliches Stück, das in Abb. 2 zu sehen ist. Bei genauerer Betrachtung mit einer guten Lupen erkennt man beispielsweise im oberen linken (Abb. 3) und unteren rechten Markensektor mehrere dunkle bzw. bräunliche Punkte. Diese weisen auf Reste der urpsrünglichen grauvioletten Farbe hin.
Abb. 2: Verfälschte Mi-Nr. 180z |
Abb. 3: Detail |
Das heißt, bei dem vermeintlichen Probedruck der Mi.-Nr. 180 in der Farbe Lila handelt es sich um eine chemisch verfälschte ganz normale Mi-Nr. 180.
Abb. 4: Echter Probedruck Mi-Nr. 180 P |
Probedrucke des diagonalen Aufdrucks „7500 РУБ.“ sind bisher auch nur auf gelblichgrauem dickem Papier bekannt, im Michelkatalog unter 180 P registriert (Abb. 4).
Abb. 5: Echter Probedruck 158 Pzb |
Für die Überführung der (Ver-)fälschung kann man auch den Vergleich mit einem echten roten Probedruck der Urmarke Mi-Nr. 158 auf gestrichenen Papier heranziehen, wie ihn Abb. 5 zeigt. Hier stechen die kräftige rote Farbe und die klaren Konturen ins Auge.
Chemische Verfälschungen kommen auch von der 250 Rubelmarke auf dünnem Papier vor, wie Abb. 6 zeigt.
Abb. 6: Chemisch verfälschtes Kehrdruckpaar Mi-Nr. 158 y KZ |