Dr. Wolfgang Leupold

Prüfer für russische und sowjetische Philatelie

ROSSIA 2024 in St. Petersburg

Deutsche Auswanderer in Russland – zwischen Katharina der Großen und Joseph Stalin – als Exponat der Open Philately in St. Petersburg 

Mitte vergangenen Jahres erhielt ich vom Präsident der Union der Philatelisten Russlands eine Einladung zur Nationalen Ausstellung ROSSIA 2024 in St. Petersburg, gleich mit dem Hinweis, daß ausländische Exponate auch in Form von Farbkopien teilnehmen können.

Während in unserem Land tagtäglich von Boykot und zusätzlichen Sanktionen gesprochen wird, möchte ich noch einmal darauf hinweisen, daß auf dem Kongress der FIP, der Weltorganisation der Philatelisten, in Djakarta 2022 unterstrichen wurde, daß die internationale Philatelie zur Festigung freundschaftlicher Kontakte zwischen den Sammlern beitragen und sich die Philatelie politisch neutral entwickeln möge. Deshalb gibt es von Seiten der FIP keinerlei Diskriminierungen oder Boykotte  gegenüber der Union der Philatelisten Russlands.

Dementsprechend folgte ich (selbst „lebenslanges“ Mitglied der Union der Philatelisten Russlands) der Einladung nach St. Petersburg und zeigte in Form von Farbkopien mein neues Exponat  „Deutsche Auswanderer in Russland – zwischen Katharina der Großen und Joseph Stalin“ erstmals im Oktober 2024 in der Dokumentationsklasse der Internationalen Briefmarkenausstellung ROSSIA 2024.

Unverkennbar ein Exponat der Open Philately, neben Briefmarken, Briefen und Postkarten mit viel „nicht-philatelistischen“ Stücken, verschiedenem Dokumentationsmaterial, Zeitungen, Fotos, alten Stichen, Münzen, Medaillen u. a.  

Seit mehr als 10 Jahren befasse ich mich intensiv mit der Geschichte der deutschen Auswanderer nach Russland, habe viele Bücher und zeitgenössische Berichte gelesen und natürlich philatelistisches und nicht-philatelistisches Material weltweit zusammen getragen. Entstanden ist das Exponat im Rahmen des Team Wettbewerbs des BDPh, an dem ich von 2017–2019 mit der Thüringer Mannschaft teilnahm und das Exponat in der ersten Runde mit zwei, dann mit drei und am Ende mit vier Rahmen zeigte.

Mittlerweile ist das Exponat aus zweiundvierzig A3-Blättern ausstellungswürdig gestaltet und fand (wie Alexander Borodin berichtete) in der Dokumentationsklasse in St. Petersburg große Aufmerksamkeit. Gerade bei den aktuellen kontroversen Diskussionen in unserem Lande können wir Philatelisten mit so einem Exponat an die Jahrhunderte langen freundschaftlichen Beziehungen der beiden Völkern Deutschland und Russland erinnern.

Alexei Borodin, Präsident der Union der Philatelisten Russlands, überreichte die Ehrenurkunde im Range einer Goldmedaille bei der Eröffnung der Ausstellung „YEREVAN 2024“ vor wenigen Monaten.     

  

Medaille der ROSSIA 2024

Besonders interessant für die Freunde unseres Sammelgebiets ist bestimmt die Sonderpostkarte, die anlässlich der Ausstellung verausgabt wurde: