Dr. Wolfgang Leupold

Prüfer für russische und sowjetische Philatelie

ROCCICA 2022 anlässlich 150 Jahre Postmuseum St. Petersburg

Wenn wir deutschen Russlandsammler Rossica hören, verbinden das wohl viele mit der unvergesslichen Ausstellung 2016 im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin, über die wir im Heft Nr. 104 der Philatelistischen Arbeitsgemeinschaft Russland/ UdSSR e.V. berichteten.

Viele Besucher zur Rossica 2016 in Berlin

Für den 7.-11. Oktober 2022 lud nun wieder einmal die Russische Akademie der Philatelie zu einer Rossica ein, diesmal nach St. Petersburg. Als langjähriges Mitglied der Russischen Akademie der Philatelie stand meine Teilnahme außer Frage. Außerdem verband ich mit dem Anlass der Ausstellung, 150 Jahre Postmuseum St. Petersburg, die Hoffnung auf einen Besuch des Museums.

An dieser Stelle sei kurz darüber berichtet, daß die Weltorganisation der Philatelie, die FIP, zuerst am 28.2.2022 über einen zeitweiligen Ausschluss russischer Sammler von internationalen Ausstellungen informierte. Auf dem FIP-Kongress im August in Djakarta wurde dies aber widerrufen und unterstrichen, daß die internationale Philatelie zur Festigung freundschaftlicher Kontakte zwischen den Sammlern beitragen und sich die Philatelie politisch neutral entwickeln möge. Ein Auszug aus dem Teilnehmerfeld zeigt, daß die Rossica 2022 in diesem Sinne als gutes Beispiel für die völkerverbindende Rolle der Philatelie wirkte.

Neben Spitzenexponaten aus dem In- und Ausland war auch das Exponat des Stundenten Kirill Levandovskiy zu sehen mit dem Thema „Der Krieg 1941-1945 aus den Augen der Kinder“. An Hand von Briefen von Kindern an ihre Väter an der Front und an Familienangehörige im Hinterland werden Wünsche und Sehnsüchte, Ängste und Hoffnungen der Kinder im täglichen Umfeld gezeigt. – Ein sehr bemerkenswertes Exponat, das nicht nur Philatelisten anspricht.

Prof. A. Strygin, Präsident der Russischen Akademie der Philatelie

Aus Berichten von Teilnehmern der Ausstellung hörte ich nur lobende Worte und auch Anerkennung für die „aus dem Westen“, die zumindest mit Kopien ihrer Exponate anwesend waren. 

Ein besonderes Dankeschön gilt dem Organisator der Ausstellung, Herrn Prof. Andrey Strygin, für seine aufopferungsvolle Vorbereitungsarbeit und die vielen schriftlichen Kontakte.

Sonderkarte und Sonderstempel zur Ausstellung