Dr. Wolfgang Leupold

Prüfer für russische und sowjetische Philatelie

Mitglieder der Arbeitsgemein- schaft Russland / UdSSR e.V. erfolgreich auf der Weltausstellung in Kapstadt

Mit Freude hatte ich die Berufung in die Jury der Weltausstellung in Kapstadt angenommen und mich intensiv auf die Ausstellung vorbereitet. Ich hatte das Glück, auch mehrere Exponate unseres Sammelgebiets zu bewerten.

Die Weltorganisation der Philatelie FIP, hat sich nicht den Embargoforderungen einiger Mitgliedsstaaten angeschlossen. Deshalb konnten in Kapostadt auch Sammler der Russischen Föderation ausstellen, worüber ich mich sehr gefreut habe.

Besonders begeisterten mich drei Exponate Russischer Aussteller, auf die ich kurz eingehen möchte.

Unser ARGE-Mitglied Aleksander Mramornow zeigte auf 128 Blättern die Bürgerkriegsausgaben Russlands 1918-1924. Dieses Exponat zeigt einfach alles, was man sich unter diesem Titel vorstellen kann. Dabei nicht nur bekannte Spitzwerte in großen Einheiten oder auf Brief, sondern auch bisher unbekannte Probedrucke und Essays. Es ist immer wieder eine Augenweite, mehrere echte Luftpostbriefe mit den Aufdruckmarken von Fernost zu sehen, dazu die seltenen Priamur Aufdruckmarken mit Kopfstehern und Abarten sowie Markenausgaben  der bei uns so gut wie unbekannten Mittelasiatischer Sowjetrepubliken Buchara und Choresm der Jahre 1920/21. Zu Recht erhielt das Exponat eine Großgoldmedaille.

Unser ARGE-Mitglied Valentin Levandovskiy ist uns als Spezialist für die russische Bahnpost bekannt. In Kapstadt stellte er aber ein außergewöhnliches Exponat über die Entwicklung der Werbung auf russische Postsendungen aus. Er beginnt mit den ersten Hinweisen auf die absendenden Firmen in Form von Siegelabdrücken aus dem Jahre 1790 und systematisiert die verschiedenen Werbezudrucke auf Poststücken bis in die 1920er Jahre. Dieses lehrreiche Exponat erhielt eine Goldmedaille.

Ebenfalls mit einer Goldmedaille wurde das Exponat des Moskauer Sammlers Igor Ryss ausgezeichnet über die Postgeschichte Georgiens. An Hand sehr vieler seltener Belege zeugt das Exponat von jahrelanger tiefgründiger Forschungsarbeit und großer Sachkenntnis.

Erwähnenswert ist außerdem das in der Literaturklasse vorgestellte Büchlein von Michael Dümschiz über die Inlands- und Auslandstarife der Russischen Post 1665-1991, das mit einer Großvermeilmedaille ausgezeichnet wurde.

Ich zeige hier zwei Blanko-Abschläge von Sonderstempeln der Ausstellung, da sich meine Postkarten sehr lange auf dem Postweg von Südafrika nach Deutschland befanden.

Dr. Leupold mit drei erfolgreichen Ausstellern beim Fischessen: v.l.n.r. Alexander Mramornow, der Grand Prix-Gewinner Jan Huys und Igor Ryss. (Foto J. Huys)